Kurz vor der Sommerpause geht es bei BETEILIGUNG 2 GO nochmal heiß her. Am 21.7.2021 kommen im virtuellen Raum über 60 Teilnehmende aus ganz Deutschland zusammen, um über das Thema „Wenn es in der Gruppe oder Beteiligung kracht: Konflikte klären“ zu diskutieren. Dabei treten schon beim Check-In unterschiedliche Perspektiven zutage: Sollten Konflikte in Beteiligungsprozessen besser vermieden werden? Und ist es die Aufgabe der Moderation, auftretende Konflikte zu lösen? Dazu gibt es zunächst keine Konsens.

Aus Sicht des Referenten des Abends stellt das kein Problem dar. Im Gegenteil – Jörg Sommer, Publizist und Gründungsdirektor des Berlin Institut für Partizipation, hat eine klare Haltung: Konflikte sind unvermeidbar und nicht negativ. Ein allgemeines Streben nach Konsens sei sogar gefährlich, weil dadurch auch ein Druck zur Homogenität in der Gesellschaft entstehe. Entscheidender ist für ihn die Frage, wie wir mit Dissens umgehen und dass es uns gelingt, Konflikte wertschätzend zu bearbeiten.

Unterschiedliche Typologien von Konflikten

Dass dabei kein Konflikt dem anderen gleicht, wird auch durch die Diskussion der Teilnehmenden deutlich. Vom Rollenkonflikt zum Beziehungskonflikt und Interessenkonflikt: In Kleingruppen finden sie eine Vielzahl unterschiedlicher Arten von Konflikten und diskutieren auch schon mögliche Vorgehensweisen, um mit diesen verschiedenen Konflikten umzugehen.

Um Konflikte erfolgreich zu managen und nicht zu vermeiden, bringt Jörg Sommer ein Konfliktstufenmodell mit, das veranschaulicht, wie Konflikte partizipativ bearbeitet werden können. In seinem Abschlussplädoyer macht er sich stark dafür, Konflikte als einen Treibstoff von Beteiligung zu sehen: „Wie wir alle wissen, ist der Umgang mit Treibstoff etwas, was wir sehr vorsichtig tun sollten. Nicht rauchen, kein offenes Feuer. Aber Treibstoff ist es. Ohne Treibstoff kann Beteiligung nicht voran kommen.“ (Jörg Sommer).

Wenn euch das alles neugierig gemacht hat, dann könnt ihr hier seinen Impuls ansehen:

Keine Angst vor dem Konflikt

Zum Abschluss teilt eine Teilnehmerin noch ihre Erkenntnis, dass es für sie entscheidend ist die „Haltung: Konflikte begrüßen“ einzunehmen. Wie wir diese Haltung erlangen können und welche ganz konkreten Tipps und Tricks es dazu gibt, möchten wir mit euch am 14. Oktober diskutieren. Da laden wir zu einem weiteren BETEILIGUNG 2 GO Workshop ein – mit dem Thema: „Umgang mit herausfordernden Teilnehmenden: Wie Dauerredner, Besserwisserinnen und Nörgler den Prozess besser machen können“.
Anmeldungen sind in Kürze hier möglich: https://runde-tische.net/beteiligung-2-go/.

Die Runden Tische